Fragt man die kroatischen Fans welches Wunschergebnis Sie morgen Abend für das Spiel gegen Spanien haben, wird vermutlich eine nicht allzu geringe Anzahl an Anhängern ein 2:2 Unentschieden nennen. Klingt im ersten Moment ein wenig kurios, auf den zweiten macht es jedoch Sinn – für beide Mannschaften!
Den jüngeren LeserInnen dieses Blogs wird der Begriff „die Schande von Gijon“ kaum etwas sagen. Diese Beschreibung wird für das Spiel zwischen der deutschen und der österreichischen Nationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1982 in Spanien oftmals verwendet, das Spiel fand am 25. Juni 1982 in spanischen Gijon statt und endete mit 1:0 für Deutschland.
International berühmt wurde diese Begegnung dadurch, dass die deutsche Führung beiden Teams das Weiterkommen in die nächste Runde sicherte und das Spiel zweckdienlich zu Ende geführt wurde. Leidtragender davon war die algerische Mannschaft, die bereits zwei Tage zuvor ihr letztes Gruppenspiel bestritt und Deutschland und Österreich sich dadurch in aller Ruhe auf ein Ergebnis verständigen konnten.
Das Ergebnis dieses abgekarteten Spiels war, dass die UEFA und FIFA beschloss die letzten beiden Vorrundenspiele einer Gruppe in großen Turnieren zeitgleich ausgetragen zu lassen.
Spanier und Kroaten wollen nichts von einem 2:2 wissen
Auch im Vorfeld der morgigen Partie zwischen Kroatien und Spanien wird dieses Thema von den Medien und Fans aufgegriffen, mit einem 2:2 Unentschieden würden beiden Mannschaften ins Viertelfinale einziehen und Italien wäre ausgeschieden, unabhängig ob und wie hoch sie gegen Irland gewinnen.
Spaniens Spielmacher Xavi reagierte mit Unverständnis auf diese Spekulationen.
Wer denkt sich so was aus? Das ist kompletter Schwachsinn. Wir können nur angreifen. Auf ein Remis spielen ist nicht unser Ding. Wir wollen immer gewinnen – und daran ändert sich auch gegen Kroatien nichts.
Sein Trainer Vincente del Bosque äußerte sich wie folgt zu diesen Äußerungen und Meldungen, die primär von der italienischen Presse kommen.
Wir sind Sportler. Kroatien und wir wollen gewinnen. Die Frage nach einem 2:2 stellt sich für uns überhaupt nicht. Wir wollen gewinnen und sonst nichts.
Auch Slaven Bilic will von all diesen Rechenspielen nichts wissen und glaubt an die Stärke seiner Mannschaft.
Niemand ist fokussierter als wir. Psychisch sind wir sehr stark, aber wir haben auch viel Kraft
Wie seht ihr das? Zu einem 2:2 würde wohl kaum jemand nein sagen, oder? 😉
via sueddeutsche.de