Die Aufreregung um den Torjubel von Mario Mandzukic im Spiel gegen den 1. FC Nünrberg scheint sicht einfach nicht zu legen. Nun gerät der 27-jährige Stürmer vom FC Bayern München in den Fokus der Justiz. Bayern-Präsident Uli Hoeneß rät Mandzukic solche Gesten in Zukunft zu unterlassen.
Ob Mario Mandzukic gewusst hat, was ihn erwarten würde nach seinem Torjubel am vergangenem Samstag im bayerischen Derby gegen den 1. FC Nünrberg? Wohl kaum, denn nun prüft auch die Justiz das Motiv seines ungewöhnlichen Jubels. Staatsanwaltschafts-Sprecherin Antje Gabriels-Gorsolke äußerte sich wie folgt dazu.
Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth überprüft derzeit die Sach- und Rechtslage. Derzeit ist noch nicht absehbar, wie lange diese Prüfung dauern wird.
Der BILD gegenüber schilderte Frau Gabriels-Gorsolke die aktuelle Sachlage ein wenig detaillierter.
Wir prüfen derzeit, ob eventuell Ermittlungen eingeleitet werden. Wir haben die Sache an die Fachabteilung für politische Straftaten weitergeleitet. Dort wird die Sach- und Rechtslage geprüft, ob der Torjubel den Strafbestand des Hitler-Grußes erfüllt oder nicht
Und spätestens hier muss sich doch jeder normal denkende Mensch an den Kopf fassen vor Entsetzung! Hitler-Gruß? Das solche Kommentare (von ein paar Idioten) bereits am Wochenende im Internet die Runde gemacht haben, man mag vielleicht noch hinnehmen. Das aber nun die Staatsanwaltschaft allen ernstes den Straftbestandteil des Hitler-Grußes prüft schlägt dem Fass den Boden aus.
Hoeneß rüffelt Mandzukic
Nach dem der DFB sowohl Mandzukic als auch Xherdan Shaqiri schriftlich ermahnt hat, in Zukunft solche Jubelgesten zu unterlassen, hat sich gestern Abend auch nochmals Uli Hoeneß explizit zu Mandzukic geäußert.
Ich weiß nicht, was er gemacht hat und ob er etwas gemacht hat. Aber er sollte das unterlassen, damit es keinen Interpretationsspielraum gibt
In den letzten Tagen haben sich bereits zahlreiche Leute und Medien zu dem Vorfall geäußert, Mandzukic selbst auch, leider wurde dabei unseres Erachtens zu wenig Klartext gesprochen, was mittlerweile zwingend notwendig ist. Also machen wir mal den Anfang 😉
Fakt ist, dass Mandzukic mit seiner Jubelgeste vollkommen bewusst (und absichtlich) seine Freude über den Freispruch der beiden kroatischen Ex-Generäle Ante Gotovina und Mladen Markac zum Ausdruck gebracht hat. Daran gibt es unseres Erachtens keinen Zweifel und er selbst hat dies auch bestätigt. Fakt ist aber auch, dass es keine politische Geste seinseits war, auch dies hat Mandzukic mehrmals wiederholt. Natürlich werden jetzt viele sagen, dass dies nicht möglich sei aber der Einzige der dies beurteilen kann ist nun mal Mandzukic!
Darüber hinaus verstehen wir diese ganze Aufregung nicht wirklich, es war eine Geste (!) und keine politische Botschaft! Ist es verboten sich über diese Freisprüche zu freuen? Jahrelang mussten wir in der Bundesliga irgendwelche „Jesus“ T-Shirts der südamerikansichen Fraktion ertragen. Als Giovanne Elber seine Tore mit einer Friedenstaube-Geste nach den Anschlägen vom 11. September 2001 gefeiert hat, sprach auch niemand von einer politischen Geste. Wenn Spieler des FC Barcelona mit der katalanischen Flagge auf dem Platz herumlaufen schreit auch niemand auf. Wenn aber zwei „Kriegsverbrecher“ von einem ordentlichen Gericht freigesprochen (!) werden, dann darf man keine Regung zeigen? Nur weil es manche Menschen zu einem Politikum machen, heißt das noch lange nicht, dass jeder Mensch der sich über diesen Freispruch freut politisch motiviert ist und irgendwelche Ziele oder Absichten verfolgt!
Der Vorwurf des Hitler-Grußes ist so absurd, dass man sich dazu überhaupt nicht äußern muss…
via welt.de