Der 16-jährige Alen Halilovic von Dinamo Zagreb debütierte vergangenen Mittwoch bei der 0:2 Niederlage von Dinamo Zagreb gegen Paris St.-Germain in der UEFA Champions League. Die Frage für welche Nationalmannschaft er in Zukunft auflaufen wird, soll laut Stimmen aus dem Maksimir nun auch geklärt sein!
Der Namen Alen Halilovic ist mittlerweile nicht nur den Fußball-Fans in Kroatien bzw. von Dinamo Zagreb ein Begriff. Der offensive Mittelfeldspieler beherrscht derzeit auch die Schlagzeilen der internationalen Fußballpresse.
Der 1,70m kleine Spielgestalter kann sowohl rechts als auch links spielen und durchlief bis zur U17 alle Nachwuchsnationalteams Kroatiens. Diesen Sommer erhielt er seinen Profivertrag bei Dinamo. Sein Ligadebüt für den kroatischen Meister feierte er Ende September beim 3:1-Heimsieg im Derby gegen Hajduk Split, als er in der 83. Minute eingewechselt wurde. Bereits am kommenden Spieltag darauf, erzielte er, erneut nach einer Einwechslung, beim 4:1 Erfolg bei Slaven Belupo sein erstes Tor in der kroatischen MAXtv-Liga. Vergangene Woche feierte er bei der 0:2 Niederlage gegen Paris St.-Germain sein Debüt in der UEFA Champions League.
Halilovic, der neue Luka Modric?
Schon längst werden in Kroatien Vergleiche mit Luka Modric gezogen, Halilovic wird gemeinsam mit Mateo Kovacic als die Zukunft von Dinamo bezeichnet, die Frage ist nur wie lange der 16-jährige noch in Zagreb bleibt? Er soll schon längst auf den Wunschlisten zahlreicher internationaler Spitzenvereine stehen, vor allem Manchester United soll ernsthaftes Interesse an ihm haben. Doch auch Real Madrid und United-Rivale Manchester City strecken Ihre Fühler nach dem Talent aus.
Selbst ein Vergleich mit Lionel Messi wird von dem einen oder anderen Experten angestellt, Halilovic selbst will davon aber nichts wissen.
Ich bewundere Leo, aber mich trennen Lichtjahre von ihm. Mein Ziel ist es, gut zu spielen und dem Trainer zu zeigen, dass er auf mich zählen kann
Kroatien oder Bosnien-Herzegowina?
Halilovic wird jedoch nicht nur in Kroatien gefeiert, auch in Bosnien-Herzegowina sind sie stolz auf den 16-jährigen. Halilovic wurde zwar 1996 in Zagreb geboren und besitzt dementsprechend auch die kroatische Staatsbürgerschaft, sein Vater Sejad Halilovic der selbst zwischen 1992 und 1995 in Zagreb spielte ist jedoch bosnischer Herkunft und damit hätte Halilovic auch den Anspruch auf eine zweite Staatsbürgerschaft, was in wiederrum berechtigen würde für Bosnien-Herzegowina zu spielen.
Fakt ist, dass Halilovic bisher alle kroatischen U-Auswahlen (15 bis 17) durchlaufen hat. Fakt ist weiterhin, dass er sowohl für Kroatien als auch für Bosnien-Herzegowina spielberechtigt wäre, daher stellt sich zwangsläufig die (berechtige) Frage für welches Land Halilovic in Zukunft auflaufen wird. Für das Geburtsland seiner Eltern oder für sein eigenes Geburtsland? Halilovic selbst hat sich zu dieser Situation bisher nicht geäußert und bat um eine gewisse Bedenkzeit, er will sich derzeit nur auf seine weitere Entwicklung und Dinamo konzentrieren
Allein die Tatsache, dass Halilovic in Zagreb spielt und bereits zahlreiche kroatische Jugendauswahlen durchlaufen hat spricht für eine Entscheidung in Richtung Kroatien. Der bosnische Fußballverband möchte sich jedoch nicht so einfach geschlagen geben und hat den 16-jährigen und seinen Vater nach Sarajevo zu einem Kennenlerngespräch eingeladen. Wann und ob Halilovic dieser Einladung nachkommt ist noch offen, der bosnische Verband wird jedoch das Werben um das Wunderkind nicht so einfach einstellen.
Jozak: Halilovic wird für Kroatien spielen
Bei Dinamo ist man sich sicher, dass Halilovic in Zukunft (weiterhin) für Kroatien spielen wird. Romeo Jozak, seines Zeichens Leiter der Fußballakademie in Zagreb, äußerte sich in der SN wie folgt zur aktuellen Diskussion.
Sie können definitiv schreiben, dass Halilovic für Kroatien spielen wird! Er hat sich doch bereits mündlich und schriftlich dazu geäußert, als er für die U17 Auswahl nominiert wurde
Auch die Abwerbeversuche des bosnischen Verbands kommentierte Jozak.
Sie wollen ihn in die bosnische U21 berufen, damit er dort zwei Spiele absolviert und somit auch rechtlich für Bosnien-Herzegowina spielen müsste. Als ob wir das nicht wüssten…
An dieser Stelle sollten man vielleicht noch erwähnen, dass Jozak nicht nur eine Funktion bei Dinamo Zagreb bekleidet, er arbeitet auch für den kroatischen Fußballverband im Bereich der Jugendförderung und hat damit wohl mit den besten Durchblick in Sachen Halilovic.
via SN