Stimac reagiert auf Vorwürfe, serbischer Verband will Vorfall der UEFA melden!

By | 18. November 2012
Die Reaktionen der kroatischen Sportlandschaft auf den Freispruch von Gotovina und Markac!

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Der Freispruch der beiden kroatischen Ex-Generäle Ante Gotovina und Mladen Markac durch das Uno-Tribunal in Den Haag gerät nun auch in der kroatischen Sportlandschaft in den Fokus. Kroatiens Nationaltrainer Igor Stimac reagierte auf die zunehmende Kritik bezüglich seiner Äußerungen zu Gotovina und Markac. Der serbische Verband fühlt sich provoziert und will den Vorfall der UEFA melden!

Dass das Urteil des UN-Kriegsverbrechertribunals eine immenses Medien-Echo mit sich bringen würde wussten alle Beteiligten, unabhängig vom Ausgang bzw. Urteilsspruch. Dass nun jedoch auch der Sport in den Fokus dieser Diskussionen gerät haben wohl die wenigsten vermutet.

Kroatiens Nationaltrainer Igor Stimac war einer der Ersten, der die Urteilsverkündung öffentlich via Facebook kommentierte. Stimac äußerte sich auf seiner Profil wie folgt.

KROATIEN IST ENDLICH FREI !!! HERZLICH WILLKOMMEN ZU HAUSE UNSERE HELDEN !!!

Schnell entbrannte eine rege Konversation unter diesem Post, viele Fans riefen Stimac dazu auf Ante Gotovina und Mladen Markac als Ehrengäste zum WM-Qualifikationsspiel zwischen Kroatien und Serbien am 22. März 2013 nach Zagreb einzuladen. Einige forderten sogar, dass die beiden Ex-Generäle den Anstoß durchführen sollten.

Stimac selbst äußerte sich zu diesen Forderungen nicht, weder als Befürworter noch als Gegner. Dennoch entfachten diese Forderungen in den kroatischen Medien eine heftige Diskussion. Stimac als Nationaltrainer bekleide ein öffentliches Amt und könne solche Aussagen weder direkt noch indirekt (durch Veröffentlichungen auf seinem Facebook-Profil) unterstützen, vor allem aus der Politik hagelte es Kritik. So sehr, dass Stimac sich zu diesen Vorwürfen, erneut via Facebook, äußerte.

Ich muss darauf reagieren, dass meine Äußerungen seitens der Journalisten aus dem Kontext gerissen wurden. Denn Ihnen ist es offensichtlich nur wichtig Klicks und Kommentare unter ihren Artikel zu generieren, anstatt darüber nachzudenken welchen Schaden diese Sensationsgeilheit in unserer Gesellschaft anrichten kann.

Stimac ist es sehr wichtig zu betonen, dass er den Freispruch von Gotovina und Markac auf seinem privaten Facebook-Profil kommentiert hat und nicht in Funktion als Nationaltrainer Kroatiens.

Ich bin gegen jeglich Form der Politisierung des Sports und als ich unseren Generälen meine Unterstützung ausgesprochen hatte, habe ich mit Igor Stimac und nicht mit „Ihr Nationaltrainer“ (wie ich das sonst tue) unterschrieben. Darüber hinaus habe ich dies auf meiner privaten Facebook-Seite getan und nicht über die öffentlichen Pressekanäle auf denen ich als Nationaltrainer Kroatiens auftrete, denn dies ist meine persönliche Meinung und darf nicht mit dem Sport vermischt werden

Er betonte darüber hinaus, dass er stets dazu aufrufe die Spannungen vor dem Spiel im Frühjahr des kommenden Jahres gegen Serbien so gering wie möglich zu halten und diese nicht unnötig und leichtsinnig eskalieren zu lassen.

Auf der einen Seite hat Stimac natürlich ein Recht auf seine persönliche Meinung(säußerung), er hat sich auch in der Vergangenheit nicht abhalten lassen gesellschaftliche Ereignisse in Kroatien via Facebook zu kommentieren, sei dies nun im Sport oder anderweitig. Dennoch hat er als kroatischer Nationaltrainer eine besondere Rolle inne und muss sich dieser einfach bewusst sein. Ob er sich über sein privates Facebook-Profil äußert oder über offizielle Plattformen spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle.

Serbischer Verband fühlt sich provoziert und will die UEFA einschalten

Auch in Serbien hat das Urteil zu Gotovina und Markac nicht nur in der Politik eine hohe Beachtung gefunden, der Präsident des serbischen Fußballverbands FSS Tomislav Karadzic äußerte sich beim serbischen Radiosender B92 wie folgt zu den Forderungen seitens der kroatischer Fans.

Das sind keine Fußball-Angelegenheiten und für den sportlichen Aspekt skandalös. Mit solchen Gesten erhöht sich nur die Möglichkeit, dass wir unerwünschte Szenen in Zagreb erleben. Natürlich werden wir darauf reagieren, als Verband werden wir die UEFA darüber unterrichten. Das ist eine eindeutige Provokation

Karadzic führt weiterhin aus, dass die kroatische Seite diese Thema bewusst in den Sport transportier.

Unsere Verpflichtung als Verband besteht darin die UEFA einzuschalten, denn Politik hat nichts im Sport zu suchen und die Kroaten wollen gerade dies. Der serbische Fußballverband will alles unternehmen, damit die Spannungen sich im Vorfeld der Partie mit Kroatien nicht erhöhen.

Dieses Thema wird uns (leider) wohl auch in den kommenden Monaten begleiten.

via gol.hr / gol.hr