Der Torjubel von Mario Mandzukic und Xherdan Shaqiri beim gestrigen 1:1 Unentschieden zwischen den FC Bayern München und dem 1. FC Nürnberg sorgt für zunehmende Kritik. Die beiden Spieler salutierten nach dem Führungstreffer der Münchner vor den eigenen Fans, Mandzukic und Shaqiri wollen von einer politischen Geste in Richtung Gotovina und Markac jedoch nichts wissen.
Mario Mandzukic erzielte gestern beim 1:1 Unentschieden im Bayerischen-Derby gegen den 1. FC Nürnberg bereits seinen 9. Saisontreffer für die Münchner, am Ende sollte es dennoch nicht für die wichtigen drei Auswärtspunkte reichen. Auch nach dem Spiel steht Mandzukic mit seinem Teamkollegen Xherdan Shaqiri im Fokus, Grund hierfür ist deren Torjubel nach dem Führungstreffer in der 3. Spielminute.
Der 27-jährige Angreifer stürmte nach seinem Treffer in die Fankurve und feierte seinen Tor mit einer eher unüblichen Geste, er hob den recht Arm an den Kopf, als ob er salutieren würde. Shaqiri stand kurze Zeit später neben Mandzukic und tat es seinem Mannschaftskollegen gleich.
Zufall oder Absicht?
In Kroatien wurde dieser Torjubel von Mandzukic als Geste in Richtung Ante Gotovina und Mladen Markac gedeutet. Die beiden kroatischen Ex-Generäle wurden am Freitag vom UN-Kriegsverbrechertribunal im Berufungsverfahren freigesprochen. Dieses Urteil löste in ganz Kroatien großen Jubel aus, auch die kroatische Sportlandschaft reagierte mit Kommentaren auf den unterschiedlichen sozialen Plattformen auf dieses Urteil.
Mandzukic selbst will jedoch nichts von einer (politischen) Geste wissen und kommentierte seinen Torjubel wie folgt.
Ich habe nichts damit zu tun, was am Freitag passiert ist. Ich bin total perplex, was aus dem Torjubel gemacht wird. Das hat mit Politik nichts zu tun, ich bin lediglich zur Kurve gerannt und habe unsere Fans begrüsst
Auch Shaqiri widersprach der Kritik, dass es sich beim Jubel um ein politischen Statement handelte.
Ich weiss nichts von einem General aus Kroatien. Ich habe Mario gesehen und habe einfach mitgejubelt
Wir brauchen an dieser Stelle wohl nicht zu erwähnen, dass Mandzukic als Kriegsflüchtling persönlich betroffen war von dem Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien Mitte der 90er Jahre. Auch Shaqiri wurde im Kosovo geboren und hat damit einen gewissen Bezug zu den Geschehnissen auf dem Balkan. Es ist daher etwas verwunderlich, dass sich beide Spieler im Nachgang ahnungslos stellen.
Der Jubel der beiden wird jedoch nicht nur als Geste für Gotovina und Markac ausgelegt, nicht wenige Stimmen (primär im Internet) verweisen darauf, dass das Salutieren eine Anspielung an die faschistische Ustascha-Bewegung im zweiten Weltkrieg darstellt.
Serben fühlen sich provoziert
Auch in Serbien lösen die aktuellen Geschehnisse ein immens Medien-Echo aus. Dieses ist mittlerweile so groß, dass der Präsident des serbischen Fußballverbands Tomislav Karadzic bereits angekündigt hat, das Verhalten der kroatischen Sportler und Funktionäre der UEFA melden zu wollen.
via 20min