Die kroatische Fußball-Nationalmannschaft hat ihr Freundschaftsspiel gegen Vizeweltmeister Argentinien mit 1:2 verloren. Trotz der Niederlage haben die Vatreni, vor allem in der ersten Hälfte, eine starke Leistung gezeigt. Auch Kroatiens Nationaltrainer Niko Kovac zeigte sich mit dem Auftritt seiner „B-Elf“ zufrieden.
Die Skepsis vor dem Freundschaftsspiel gegen Argentinien war groß auf kroatischer Seite, vier Tage vor dem wichtigen EM-Qualifikationsspiel gegen Italien konnte niemand so wirklich etwas mit solch einem Test anfangen. Auch Niko Kovac tat sich schwer mit diesem Länderspiel und so überraschte es kaum jemanden, dass er zahlreiche Stars wie Ivan Rakitic, Mario Mandzukic oder Luka Modric für das Pflichtspiel am kommenden Sonntag in Mailand schonte. Doch genau so groß wie die Skepsis war, genauso groß dürfte nun auch die Verwunderung über die gute Leistung der kroatischen B-Elf sein.
Insgesamt 7 Debütanten kamen gestern Abend im Upton Park in London zum Einsatz, ein gewagtes Unterfangen gegen eine Spitzenmannschaft wie Argentinien, die quasi in Bestbesetzung und vor allem Superstar Lionel Messi auflief. Doch von Messi & Co. war in den Anfangsminuten nur wenig zu sehen, Kroatien kam gut in die Partie und ging in der 11. Minute nach einem schön vorgetragenen Konter und einem noch schöneren Zuspiel von Mateo Kovacic durch Anas Sharbini mit 1:0 in Führung.
Zwar erhöhte Argentinien nach dem Rückstand den Druck, doch bis zur Halbzeitpause änderte sich nichts an dem Ergebnis.
Nach Wiederanpfiff nahm Kovac den bis dahin besten Mann, Kovacic, vom Feld und brachte Alen Halilovic. Diese Wechsel war bereits vor dem Spiel abgesprochen. In der 49. glich die Albiceleste dann mit ihrem ersten gefährlichen Anlauf im zweiten Spielabschnitt direkt zum 1:1 aus. Cristian Ansaldi kam aus knapp 20 Metern linker Position zum Abschluss, der Ball prallte von Agueros Arm in der Mitte des Strafraums ab und flog von dort unhaltbar für Keeper Lovre Kalinic oben links ins Toreck. Mit etwas mehr Glück hätte der Treffer aufgrund des Handspiels von Aguero nicht gezählt, doch es fällt schwer ihm bei dieser Bewegung Absicht zu unterstellen.
In 57. Minute standen erneut Kalinic und Aguero im Mittelpunkt, der Torwart von Hajduk Split foulte den City-Stürmer im kroatischen Strafraum und Argentinien bekam einen gerechtfertigten Strafstoß zugesprochen. Messi verwandelte diesen sicher und drehte damit die Partie binnen 8. Minuten aus Sicht von Argentinien. Auch diese Szene hätte mit etwas mehr Cleverness nicht mit einem Strafstoß enden müssen. Aguero war bereits am Rand des Strafraums abgedrängt worden, ein eingreifen von Kalinic mit den Händen war in dieser Situation überflüssig.
Argentinien kam im weiteren Spielverlauf noch zu zahlreichen guten Chancen, verpasste es jedoch das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Kroatien hingegen konzentrierte sich im zweiten Abschnitt fast nur noch auf die eigenen Defensive und konnte nur durch Einzelaktionen, z.B. von Alen Halilovic, hin und wieder für Gefahr sorgen. Niko Kovac nutzte darüber hinaus seine Möglichkeit insgesamt sechs Mal zu wechseln, was den Spielfluss deutlich beeinflusste.
Am Ende blieb es bei der 1:2-Niederlagefür Kroatien, die sich dennoch nicht so schmerzhaft anfühlen sollte. Mit Blick auf die Gegentore, das eigene Spiel, vor allem in der ersten Hälfte, und die Optionen und Perspektiven die Kovac dazugewonnen hat, kann dieses Testspiel durchaus als Erfolg gewertet werden.