Der kroatische Traum vom WM-Gold in Katar ist mal wieder vorzeitig geplatzt. Domagoj Duvnajk & Co. mussten sich nach einer enttäuschenden Partie im WM-Viertelfinale mit 22:24 Polen geschlagen geben. Damit verpasst Kroatien zum ersten Mal seit fünf Turnieren in Folge das Halbfinale.
Siebtes Spiel, erste Niederlage und das Turnier-Aus. Kroatien hat sich mit einem 22:24 im Viertelfinale gegen Polen vorzeitig von der Handball-WM in Katar verabschiedet. Was gibt es großartiges zu diesem Spiel zu sagen? Im Vorfeld versprachen Trainer Slavko Goluza und seine Spieler den kroatischen Fans ein anderes Auftreten als noch gegen Brasilien, als man sich eine Runde weiterzitterte. Außer (leeren) Worten/Versprechungen ist nach dem Spiel gegen Polen nicht viel übrig geblieben.
Kroatien präsentierte sich (erneut) phasenweise unterirdisch, auch wenn man in der Defensive deutlich besser stand, blieb das Offensivspiel nahezu komplett ideen- und tempolos. Spielmacher Domagoj Duvnjak erwischte eine rabenschwarze erste Hälfte mit 5 Fehlversuchen und keinem einzigen Treffer. Aber nicht nur Dule zeigte sich weit entfernt von dem was er kann, auch Kaptän Igor Vori ließ (mal wieder) viele einfache Bälle liegen. Ivan Cupic scheiterte beim ersten 7-Meter und auch Igor Karacic und Marko Kopljar waren für zahlreiche einfache Ballverluste verantwortlich. Nach einer zwischenzeitlichen +2 Führung lag Kroatien zur Halbzeit mit 10:12 zurück.
Ähnlich wie gegen Brasilien kam man dann jedoch wie ausgewechselt aus der Kabine und spielte starke zehn Minuten und lag nach einem 6:1 Lauf plötzlich mit +3 vorne. Überragender Mann in diesen Minuten war Duvnjak, der die ersten fünf Versuche in der 2. Hälfte alle samt verwandelte. Auch Filip Ivic im Tor zeigte 2-3 starke Reflexe. Doch mehrmals vergab man fahrlässig (!) die Chancen auf +4 davonzuziehen, selbst mit einem Mann mehr. Und so kam es wie es bei Kroatien oftmals kommt, man gab die komfortable Führung aus der Hand und baute einen Gegner, der vollkommen abgeschrieben war, plötzlich wieder auf. Mit zwei Mann mehr kassierte man ein Gegentreffer und eine Zeitstrafe (Kopljar). Slawomir Szmal steigerte sich von Minute zu Minute und hielt einige 100% Würfe. 5 Minuten vor Ende war Polen erneut in Front.
Auch in den Schlussminuten agierte Kroatien teilweise kopflos in der Offensive. Karacic und Horvat ließen am Kreis zwei 1000%ige Würfe liegen und Polen nutzte seine Chancen aus dem Rückraum eiskalt. Am Ende stand es 22:24 und viele kroatische Fans fragten sich entsetzt, wie man sich nur mit solcher einer Leistung von einer WM verabschieden kann.
Am Freitag trifft Kroatien, um 14 Uhr, in den Platzierungsspielen 5-8 auf Deutschland. Es ist zu bezweifeln, dass man sich bis dahin von diesem Schock erholt hat.