Dicke Luft bei den Vatreni? Luka Modric widerspricht Niko Kovac

By | 8. September 2015
Dicke Luft bei den Vatreni? Luka Modric widerspricht Niko Kovac

PIXSELL

Zwei Tage nach der bitteren 0:2-Niederlage in der EM-Qualifikation 2016 gegen Norwegen befinden sich Fans und Medien in Kroatien auf der Suche nach Antworten auf die Frage weshalb ein Star-Ensemble wie die Vatreni nicht in der Lage ist Teams wie Norwegen und Aserbaidschan zu besiegen. Gerüchten zu Folge soll die Stimmung innerhalb der Nationalmannschaft „kaputt sein“. Als Beleg verweisen viele auf die Aussagen von Luka Modric nach dem Norwegen-Spiel.

Die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Aserbaidschan (0:0) und Norwegen (0:2) haben einen bleibenden Eindruck im kroatischen Fußball hinterlassen, leider einen negativen. Fans, Medien und Experten fragen sich bereits seit Tagen wie es möglich sein kann, dass eine Mannschaft vollgespickt mit Top-Stars nicht in der Lage ist „Mittelklasse“-Mannschaften wie Norwegen und/oder Aserbaidschan zu besiegen. Vor allem wenn man diese beiden Teams in den Hinspielen noch in Grund und Boden gespielt hat mit jeweils zwei Kantersiegen.

Gerüchten zu Folge soll die Stimmung innerhalb der kroatischen Nationalmannschaft „kaputt“ sein, viele sprechen sogar von einem Spieler-Boykott gegen Nationaltrainer Niko Kovac. Dieser selbst sparte nicht mit der Kritik nach dem Norwegen-Spiel und äußerte sich auf die Frage eines Journalisten weshalb sein Team ohne Kampfgeist und Leidenschaft spielen würde wie folgt dazu: „Das ist eine gute Frage, das müssen sie aber die Spieler Fragen, jene 11 die auf dem Feld standen. Die Jungs haben gewusst, dass Norwegen physisch stark ist und das es vor allem nach Standards gefährlich werden wird“. Laut Kovac hätten die Spieler nicht ihr Maximum gegeben.

An sich sind solche Aussagen nichts ungewöhnliches im Fußball, es kommt jedoch selten vor, dass ein Spieler öffentlich dem eigenen Trainer widerspricht, so wie es Luka Modric getan hat: „Das ist die Meinung des Nationaltrainers, ich bin jedoch davon überzeugt, dass jeder alles auf dem Platz gegeben hat. Jeder hat das Recht auf seine Meinung. Wir waren schlecht und unsere Taktik ist nicht aufgegangen, aber wir haben dennoch alles gegeben“. Bereits nach dem Aserbaidschan-Spiel, als Modric vorzeitig ausgewechselt wurde, waren „kleinere“ Unstimmigkeiten zwischen ihm und Kovac zu erkennen. Auf die Frage weshalb er raus musste reagierte Modric bereits leicht genervt und betonte, dass man dies den Trainer fragen müsse, er habe jedenfalls keine Auswechslung gewollt.

Auch Kapitän Dario Srna hat sich heute zu der Kritik von Niko Kovac geäußert und seinem Trainer widersprochen: „Das hat er auch uns gesagt, aber ich als Kapitän der Mannschaft kann dem nicht zustimmen. Ich fange bei mir selbst an, man kann mir vorwerfen was man möchte, dass ich falsch stand, schlecht geflankt habe, die Situation falsch eingeschätzt habe, aber niemand kann mir den Willen absprechen“.

Es wird spannend zu sehen wie sich diese Geschichte weiterentwickelt und Kovac Anfang Oktober bei den letzten beiden Spielen in der EM-Qualifikation 2016 noch auf der kroatischen Trainerbank sitzen wird.