Bittere Nachrichten für Dinamo Zagreb, der kroatische Serienmeister wurde heute von der Europäischen Fußball-Union UEFA aufgrund eines Verstoßes gegen das Financial Fairplay mit einer Geldstrafe belangt. Die Sanktionen gegen Dinamo werfen Fragen über die finanzielle Situation des Vereins auf.
Dinamo Zagreb gehört zweifelsohne zu den finanzstärksten Fußballvereinen in der kroatischen HNL. Die Blauen selbst haben sich in der Vergangenheit sogar, vor allem Ex-Präsident Zdravko Mamic, immer wieder damit geschmückt, dass man zu den „größten Unternehmen“ des Landes zählen würde. Umso erstaunlicher ist nun jene Meldung die heute Abend aus Nyon kommt, denn wie die Europäische Fußball-Union UEFA bekannt gab, wurde Dinamo Zagreb aufgrund eines Verstoßes gegen das Financial Fairplay zu einer Geldstrafe in Höhe von 200.000 Euro verdonnert. Auch sportlich wird Zagreb mit Sanktionen belegt, die Blauen dürfen in der kommenden Europapokal-Saison nur 23. anstatt 25. Spieler für ihren Kader melden. Darüber hinaus ist Dinamo nun auf der sog. Watchlist der UEFA und wird in den kommenden Jahren bezüglich seiner finanzieller Entwicklung besonders intensiv beobachtet.
Der Grund für die Strafe ist die Tatsache, dass Dinamo in den vergangenen drei Jahren mehr Schulden gemacht hat als die UEFA dies erlaubt hat. Der kroatische Meister ist demnach mit 6,9 Millionen Euro verschuldet und liegt damit 1,9 Millionen Euro über jenem Wert, den die UEFA vorschreibt. Der jeweilige Verschuldungsgrad denn die UEFA duldet variiert von Verein zu Verein und ist sehr stark davon abhängig welche Einnahmen ein Verein generiert.
Dinamos Finanzdirektor Matej Skegro äußerte sich wie folgt zu der Strafe der UEFA und dem Verstoß gegen das Financial Fairplay: „Aufgrund der Transfers von Pinto und Brekalo, sowie der offenen Zahlungen für Brozovic und Cop deren Transfers teilweise erst 2016 bilanziell verrechnet werden, hat der Verein keinerlei Probleme die Kriterien des Financial Fairplays zu erfüllen. Wir sind im Minus, weil wir uns dazu entschlossen haben die Mannschaft zusammenzuhalten und keine Spieler zu verkaufen.“
Die Erklärungen seitens Skegro ist inhaltlich nicht ganz nachvollziehbar, denn zum einem wurde Dinamo für Verstöße bestraft die in den vergangenen drei Jahren begangen wurde, zum anderen hat der Verein in der jüngeren Vergangenheit zahlreiche Spieler verkauft und dabei gutes Geld verdient. Allein im vergangenen Sommer wurde Jozo Simunovic für rd. 7,5 Millionen Euro an Celtic Glasgow verkauft.
Geht man 3-4 Jahre zurück kommen weitere Verkäufe wie Alen Halilovic (2014, 5 Millionen Euro), Mateo Kovacic (2013, 11 Millionen Euro), Marcelo Brozovic (2015, 10 Millionen Euro), Duje Cop (2015, 3 Millionen Euro). Allein seit 2013 hat rd. 50 Millionen Euro an Transfereinnahmen generiert, hinzukommen Einnahmen aus der UEFA Champions League bzw. der UEFA Europa League. Wohin ist das ganze Geld geflossen? Weder wurde das gesamte Geld in de Kader reinvestiert, noch hat man das Stadion umgebaut bzw. saniert.
Es wird spannend zu sehen wie es nun mit Dinamo weiter geht und welche (neuen) Informationen im Rahmen dieser UEFA-Strafe noch zum Vorschein kommen,