Die Streichung von Alen Halilovic aus dem finalen kroatischen EM-Aufgebot sorgt für ordentliches Aufsehen in Kroatien. Zahlreiche Experten haben die Entscheidung von Nationaltrainer Ante Cacic kritisiert und auch der Berater von Halilovic hat sich zu der aktuellen Situation geäußert.
Die EM 2016 rückt immer näher und während sich zahlreiche andere Länder „in Ruhe“ auf das Turnier vorbereiten, herrscht in Kroatien (mal wieder) Unruhe. Grund dafür ist die Bekanntgabe des kroatischen EM-Aufgebots Anfang der Woche bzw. die Nicht-Berücksichtigung von Alen Halilovic. Kroatiens Nationaltrainer Ante Cacic hat den 19-jährigen Nachwuchsspieler aus dem finalen EM-Kader gestrichen. Der Offensivspieler galt bis dato als „sicherer EM-Fahrer“, doch Cacic hat sich gegen Halilovic und für Ante Coric und Marko Rog entschieden.
Insbesondere die Tatsache, dass es sich um zwei junge Spieler von Dinamo Zagreb handelt stößt vielen Experten und Fußballfans in Kroatien bitter auf. Sowohl Coric als auch Rog hab eine „ordentliche“ Rückrunde gespielt und sich eine Nominierung in den vorläufigen Kader zweifelsfrei verdient. Doch auch Halilovic hat bei Sporting Gijon in der Primera Division eine gute Saison gespielt und das in einer deutlich stärkeren Liga. „Auf dem Papier“ weisen alle drei eine ähnliche Statistik in Sachen Tore, Vorlagen und Einsatzminuten aus, einen großen Unterschied gibt es dennoch, während an Halilovic zahlreiche europäische Vereine interessiert sind, sieht die Lage bei Coric und Rog ein wenig anders aus. Beide gelten als potenzielle Wechselkandidaten diesen Sommer.
Kroatischen Medienberichten zu Folge hat Cacic die Entscheidung Halilovic zu streichen nicht alleine gefällt, demnach sollen die Verantwortlichen von Dinamo Zagreb Einfluss auf den 62-jährigen genommen haben. Eine Teilnahme an einer EM-Endrunde mit Kroatien steigert grundsätzlich den Marktwert eines jungen Spielers, zudem erhalten diese die Chance sich auf „großer Bühne“ zu präsentieren.
Auch Halilovic-Berater Zoran Stojadinovic hat nach der Streichung seines Schützlings solche „Vorwürfe“ erhoben und betont, dass nicht nur die Interessen der Nationalmannschaft bei der Kader-Nominierung im Vordergrund standen.
Neben Stojadinovic hat sich auch die kroatische Trainer-Legende Miroslav Blazevic zu Wort gemeldet, auch dieser kann die Streichung von Halilovic nicht nachvollziehen: „Der Verzicht auf Halilovic ist für jeden meiner Kollegen unbegreiflich, und für mich besonders. Es wird einige schwierige Situationen bei der EM geben. Alen ist dafür geboren, der Joker zu sein, um mit seinen Eigenschaften einen, zwei oder drei Spieler zu eliminieren. Und jetzt schafft er es nicht in den Kader? Ich finde, da stimmt was nicht!“
Halilovic selbst hat sich bisher nicht zu seiner Streichung geäußert und wird dies aller Voraussicht nach auch nicht tun. Zum einen dürfte die Enttäuschung bei dem 19-jährigen derzeit noch zu groß sein und zum anderen wird dieser sicherlich nicht den gleichen Fehler wie Dejan Lovren machen und den Dialog mit Cacic über die Medien suchen.