Handball WM: Kroatien verliert gegen Dänemark und verpasst Finaleinzug

By | 26. Januar 2013
Handball WM: Kroatien verliert gegen Dänemark und verpasst Finaleinzug

AFP

Die Cowboys verlieren im Halbfinale der Handball Weltmeisterschaft mit 24:30 gegen Dänemark und verpassen damit den Finaleinzug. Bester Werfer auf kroatischer Seite war Damir Bicanic mit 6 Toren, Player of the Game wurde Anders Eggert.

Achtes Spiel und leider kein achter Sieg. Die Cowboys haben ihr Halbfinale mit 24:30 (11:14) gegen Dänemark verloren und damit die fünfte Finalteilnahme bei einer Handball Weltmeisterschaft verpasst.

Leider ist genau das eingetroffen, was viele Fans und Experten dachten aber nie wirklich ausgesprochen haben nach den starken Leistungen in der Vor- und K.O.-Runde. Kroatien ist von Spiel zu Spiel die Physis verloren gegangen, Slavko Goluza musste einfach zu viele Ausfälle kompensieren, die Last (vor allem im Rückraum) war auf zu wenige Schultern verteilt. Die Ausfälle von Blazenko Lackovic aber auch von Drago Vukovic gegen Frankreich wurden zwar vom Kollektiv aufgefangen, aber solche Leistungen kosten Kraft, jene Kraft die man benötigt um bei einer Weltmeisterschaft am Ende ganz oben zu stehen.

Igor Vori hat dies nach dem Spiel wie folgt kommentiert.

Ich denke, wir haben viel Kraft im Spiel gegen Frankreich gelassen. Wir haben außerdem eine fünfstündige Reise hinter uns. Wir waren nicht bereit für dieses Spiel gegen Dänemark, waren nicht fit genug und hatten angeschlagene Spieler

Wenn du dann noch einem 5 Tore Rückstand nach zehn gespielten Minuten hinterherrennen musst gegen Dänemark, dein Spielmacher mit 38 Grad Fieber ins Spiel geht und sich bei einem Wurfversuch zusätzlich den Rücken verdreht und deine Alternative auf dieser Position sich eine Fußverletzung zuzieht stehst du vor einer nahezu unlösbaren Aufgabe.

Kroatien hat den Anfang der Partie vollkommen verpennt und lag schnell mit 1:6 hinten, im kroatischen Spiel lief wenig zusammen, vor allem in der Offensive taten sich die Cowboys ungewöhnlich schwer. Dennoch schaffte man es den Rückstand bis zur Halbzeit auf -3 zu verkürzen.

Zu Beginn der zweiten Hälfte kam Kroatien sogar auf 14:16 heran, aber binnen zwei Minuten zog Dänemark erneut auf +5 davon und von dort an gaben sie das Spiel auch nicht mehr aus der Hand. Darüber musste Goluza in dieser Phase auch immer seine jungen, unerfahrenen Spieler wie Stipe Mandalinic und Luka Stepancic bringen um Bicanic, Kopljar und Duvnjak die notwendigen Pausen zu geben.

Die Partie verflachte zunehmend, Kroatien schien mit den Kräften vollkommen am Ende zu sein und Ulrik Wilbek auf dänischer Seite konnte nochmals neue Qualität von der Bank bringen. Während Ivan Cupic seinen rabenschwarzen Tag mit einem vergebenen Konter gegen Nikklas Landin krönte, konnten auf der Gegenseite die Nikolaj Markussen und Jesper Noddesbo frei aus zentraler Position auf 26:20 erhöhen – die Entscheidung war gefallen. Am Ende stand es 24:30 aus kroatischer Sicht.

Bester Werfer auf kroatischer Seite waren Damir Bicanic mit sechs Treffern und Domagoj Duvnajk mit 5 Toren. Mirko Alilovic kam auf 11 gehaltene Würfe, was jedoch lediglich einer Quote von rd. 23% entsprach. Bei Dänemark konnte vor allem Anders Eggert mit 9 Treffern überzeugen, er wurde am Ende auch zum Play of the Game gewählt. Landin kam auf 16 Paraden und eine starke Quote von 40%.

Goluza kommentierte die Halbfinalniederlage wie folgt.

Am Ende hatte ich nur noch drei spielfähige Rückraumspieler. Dänemark hat das Finale verdient. Meine Spieler möchte ich aber nicht kritisieren, sie haben alles gegeben, mehr war nicht möglich. Zum dritten Mal in etwas mehr als einem Jahr haben wir ein Halbfinale verloren. Das ist traurig für uns. Aber wir müssen anerkennen, dass Dänemark die bessere Mannschaft war. Wir wollten einen qualitativ hochwertigen Handball spielen. Mit dem Sieg über Frankreich haben wir mit dieser jungen Mannschaft viel erreicht. Aber jetzt fühlen wir uns ein wenig leer.

Heute Abend um 19 Uhr treffen die Cowboys im Spiel um Platz 3 auf Slowenien. Auch wenn die Akkus leer sind wollen die Jungs nochmals voll angreifen und das Turnier mit der Bronzemedaille beenden. So sieht das Kapitän Vori.

Wir wollen nun die Bronzemedaille holen. Wenn man eine Medaille holt, beendet man das Turnier in gewisser Art und Weise als Sieger und wir würden als Sieger nach Hause zurückkehren. Für dieses junge Team wäre das ein großartiger Erfolg

Sicherlich tut die Niederlage gegen Dänemark auch einen Tag später noch weh, aber man muss als Fan aber auch eingestehen, dass unter diesen Rahmenbedingungen und Ausfällen nicht mehr drin gewesen ist für Goluza & Co. Heute Abend geben die Cowboys nochmals alles und dann schauen wir, ob das für eine Medaille reichen wird!

via handballspain2013