Der kroatische Nationalspieler Josip Simunic wird nicht an der Fußball-Weltmeisterschaft kommendes Jahr in Brasilien teilnehmen. Die Disziplinarkommission des Fußballweltverbands FIFA hat den 35-jährigen Innenverteidiger von Dinamo Zagreb wegen des Eklats nach dem Playoff-Rückspiel Kroatiens gegen Island Mitte November für zehn Spiele gesperrt.
In den vergangenen Wochen und Tagen hatte es sich bereits angedeutet, dass der Fußball-Weltverband FIFA mit dem Urteil bzw. der Sperre für Josip Simunic ein Exempel statuieren möchte und nun ist es Gewissheit. Die FIFA hat Simunic nach dem „Eklat“ am 19. November im Playoff-Rückspiel gegen Island für zehn Pflichtspiele gesperrt, damit wird der 35-jährige Verteidiger die WM kommendes Jahr in Brasilien verpassen und aller Voraussicht nach auch kein Pflichtspiel mehr für die Vatreni bestreiten. Bei der FIFA äußerte man sich via Presseerklärung wie folgt dazu:
Die FIFA hat sich dem Kampf gegen alle Formen der Diskriminierung im Fußball verschrieben
Laut der Disziplinarkommission bestehe die Notwendigkeit für eine strikte Bestrafung, um eine eindeutige Botschaft auszusenden, dass es für Diskriminierung im Sport keinen Platz gibt.
Simunic nahm sich nach dem 2:0-Sieg im Rückspiel in Zagreb gegen Island das Stadion-Mikrofon und rief in Richtung der Fans im Wechselgesang mit dem Publikum „Za Dom – Spremni!“. Während Simunic dies als „Ausdruck einer sehr persönlichen Emotion“ bezeichnete, wirft ihm die FIFA vor, dass es sich dabei um die Grußformel der kroatisch-faschistischen Ustascha-Bewegung handelte.
Kroatiens Nationaltrainer Niko Kovac zeigte sich schockiert von dem Urteil:
Ich bin geschockt und enttäuscht über das Urteil der FIFA. Es tut mir vor allem für Josip leid. Ich kenne ihn lange genug, um zu wissen, dass er niemanden verletzen wollte
Neben der Sperre muss muss Simunic noch eine Geldstrafe in Höhe von rd. 25.00 Euro zahlen. Zuvor wurde er bereits von der kroatischen Justiz zu einer Strafe von rd. 3.200 Euro verurteilt.
Der HNS prüft derzeit ob man Berufung gegen dieses Urteil einlegen wird, die Frage ist nur, ob dies bei solch einer Höhe etwas bringen würde. Selbst wenn die FIFA das Strafmaß auf fünf Pflichtspiele heruntersetzt, wäre Simunic damit frühestens im WM-Halbfinale wieder spielberechtigt.
Es ist fraglich ob der 35-Jährige, der bisher seit 2001 über 100 Länderspiele für Kroatien absolviert hat jemals wieder für die Nationalmannschaft auflaufen wird. Simunic nahm bereits an der WM 2002 und 2006, sowie an der EM 2008 und 2012 teil.
Was sagt Ihr zu diesem Urteil?