Ronald Gorsic / CROPIX
Der kroatische Meister Dinamo Zagreb gewinnt das Rückspiel der Champions League-Playoffs mit 3:2 gegen Austria Wien, verpasst jedoch aufgrund der 0:2 Heimniederlage den Einzug in die Gruppenphase der Königsklasse.
Auch wenn am Ende ein verdienter 3:2 Erfolg zu Buche stand, so wirklich freuen konnte sich gestern Abend bei Dinamo Zagreb niemand über den kappen Sieg gegen Austria Wien. Denn aufgrund der 0:2 Hinspielerpleite gegen den österreichischen Meister verpassen die Blauen den dritten Einzug in die Champions League-Gruppenphase hintereinander.
Das Spiel hat bereits mit einem negativen Höhepunkt aus Sicht von Dinamo begonnen, nach fünf Minuten lag Zagreb nach einem Eigentor von Kapitän Josip Simunic 0:1 hinten. Auch in der Folge hatte der Gastgeber weitere Chance die Fürhung auszubauen. Ein scharfer Querpass von Daniel Royer wurde aber von Simunicvon der Linie gekratzt. Danach schalteten die Wiener unerklärlicherweise einen Gang zurück und Dinamo nahm das Heft in die Hand.
In der 33. Minute wurde Dinamo für sein größerer Engagement belohnt, Marcelo Brozovic erzielte mit einem Distanzschuss aus rd. 20 Metern das verdiente 1:1. Beflügelt durch den Ausgleich drängte Dinamo weiter auf das Tor und dreht in der 43. Minute die Partie durch den Treffer von Junior Fernandes. Dies war zugleich auch der Pausenstand in Wien.
Kienast erlöst die Austria
Die zweite Hälfte begann dann nahezu identisch wie die ersten 45. Minuten. Austria hatte die erste Gelegenheit durch Tomas Jun, doch dieser zog den Ball knapp über die Latte. Trotz dieser großen Möglichkeit und trotz des immer größer werdenden Drucks agierte Dinamo ruhig und überlegt in dieser Phase. Die Austria hingegen wirkte überhastet, kopf- und mutlos. In der 70. Minute war es dann schließlich so weit. Außenverteidiger Ivo Pinto verzeichnete mit einem Doppelpass großen Raumgewinn, seine Flanke fand den Kopf von Fatos Beciraj und dieser erzeilte den entscheidenden dritten Treffer für die Gäste.
12. Minuten hatte der kroatische Meister dieses Ergebnis halten können, dann jedoch traf der eingewechselte Roman Kienast zum 2:3 Anschlusstreffer für Asutria und die Österreicher standen wieder in der Gruppenphase der Champions League. Die Blauen drängte am Ende nochmals auf das vierte Tor, dieses fiel jedoch nicht mehr.
Österreich hat damit erstmals seit 2005/2006 wieder einen Vertreter in der Gruppenphase der UEFA Champions League. Florian Mader äußerte sich wie folgt zu dem wohl größten Erfolg in der Vereinsgeschichte:
Ich kann es noch gar nicht richtig fassen. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Wir haben etwas herausragendes geschaffen. Jetzt stehen wir Gott sei Dank in der Gruppenphase. Man darf niemals aufgeben. Wir haben hart dafür gearbeitet, jetzt haben jetzt die Früchte geerntet. Wir wussten, dass es schwer wird. Am Ende war es ein wenig glücklich. Aber das Tor war auch nicht unverdient. Dinamo ist eine sehr gute Mannschaft, sie haben herausragende Spieler. Deswegen konnten wir nur selten Zugriff finden uns sind ihnen oft hinten nachgelaufen. Einschlafen werde ich jetzt sowieso nicht können. Deswegen wird jetzt ein bisschen gefeiert. Das haben wir uns verdient.
Dinamo-Kapitän Simunic war sichtlich enttäuscht, aber dennoch zufrieden mit der gezeigten Leistung.
Wir haben heute unser wahres Gesicht gezeigt. Wir waren sehr gut drauf. Leider haben wir sehr früh das Gegentor bekommen, dann haben wir aber Charakter gezeigt. Wir haben das gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Leider haben wir das zweite Gegentor bekommen. Mehr oder weniger haben wir den Aufstieg in Zagreb verspielt. So ist Fußball, so ist das Leben. Man muss mit dem Positiven und Negativen umgehen. Heute war es leider für uns negativ. Trotzdem ein ganz großes Kompliment an unsere Mannschaft. Wir sind bis zum Umfallen gelaufen. Das Leben geht weiter
Hier könnt Ihr euch alle Tore nochmals in der Videozusammenfassung anschauen. Als Trostpflaster wird Dinamo Zagreb an der UEFA Europa League teilnehmen.